Freiheit!
Ich bin Leben
und will leben
inmitten von Leben
das leben will.
Diese klugen und wahren Worte hat Albert Schweitzer gesagt. Ein Mensch, der nicht nur klug war, sondern alles Leben als gewollt und als wahrhaftig gesehen hat. Ein Mensch, der erkannt hat, das alles Leben seine Berechtigung hat.
Der Mensch muss sich von dem Gedanken befreien, das nur er ein Recht auf Leben hat. Wenn dieses Recht tatsächlich so in der Schöpfung vorgesehen war, dann bräuchten wir ausser dem Menschen nichts. Garnichts. Keine Pflanzen, keine Meere, keine Tiere. Woran könnte sich der Mensch dann noch erfreuen?
Millionen Hühner werden jährlich in viel zu kleinen Käfigen aufgezogen. Sie haben in dieser Zeit nicht die geringste Chance eine Sekunde alleine zu sein. Schulter an Schulter stehen sie mit ihren Artgenossen zusammen. Müssen die Schnabelhiebe der Anderen ertragen, müssen schwere Verletzungen hinnehmen, ohne das je eine Wunde behandelt wird. Erleiden schlimmste Schmerzen ohne Hoffnung auf Besserung.
Man sollte glauben, das der Tod dann eine Erlösung für diese Tiere ist. Aber der Tod kommt dann noch einmal sehr grausig daher, in Form von Messern, die nicht immer das Tier töten. Man mag sich nicht vorstellen, was dann passiert. Welch ein Leid für diese Tiere.
Seit Jahrzehnten wohnen Hühner auf meinem Hof. Und jedes einzelne Huhn wurde aus einem dieser Massenvernichtungsanstalten befreit. Und es berührt mich immer wieder sehr zu sehen, wie die Hühner reagieren, wenn sie den ersten Sonnenstrahl auf ihrem Gefieder spüren. Sie lassen sich einfach nur zu Boden fallen, breiten die Flügel aus und genießen das Schöne.
Ich werde auch niemals vergessen, wie eines der Hühner, nachdem es zum ersten Mal in seinem Leben die Sonne sehen durfte, starb. Es schaute in die Sonne und starb dann. Wenigstens diesen kurzen Moment mit der Sonne konnte ich dem Tier schenken.